Soundkarte unter Debian Squeeze einrichten
Geschrieben von Eric Scheibler am 09.04.2012
In diesem Artikel werden einige Tipps zur Einrichtung einer Soundkarte unter Debian Squeeze beschrieben. Als Soundarchitektur kommt Alsa zum Einsatz. Sollte Alsa noch nicht installiert sein, wird dies als erstes durchgeführt:
# apt-get install alsa-utils
Viele Standardsoundkarten funktionieren nach einem neustart des Rechners dann bereits. Ist dies nicht der Fall, muss zunächst ermittelt werden, welche Soundkarte verbaut wurde. Eine Möglichkeit ist, das Programm AlsaMixer zu starten:
alsamixer
Dort ist im oberen Teil des Programms der Name der erkannten Soundkarte zu finden.
Ein weiterer Weg führt über lspci:
lspci
Da die Ausgabe sehr lang wird, kann man z.B. nach dem Wort “Multimedia” suchen, um den Eintrag schnell zu finden . Eine Möglichkeit ist, die Ausgabe von lspci in den Texteditor der Wahl umzuleiten:
lspci | vim -
Im Vim startet man eine Suche, indem man “/Multimedia” eingibt und mit enter bestätigt.
Nachdem der Name der Soundkarte bekannt ist, hilft oft eine Suche nach der Konfiguration mit Debian. Ich beschreibe in Folgenden das beispielhafte Vorgehen anhand einer SigmaTel 9221 Soundkarte von Intel. Um das Modul für die Karte zu laden fügt man ans Ende der Datei alsa-base.conf die folgende Zeile ein:
# vim /etc/modprobe.d/alsa-base.conf
options snd-hda-intel model=auto
Nach dem Neustart ist die Soundkarte auch schon betriebsbereit. Dies kann z.B. folgendermaßen ausprobiert werden:
mpg123 testfile.mp3
Das Vorgehen dürfte bei vielen Intel Soundkarten funktionieren. Wenn nicht, muss ein konkretes Model angegeben werden. Dieses kann einfach mit dem praktischen Audio Tester Skript ermittelt werden. Dazu lädt man sich das Shell Skript und die Audio Datei von der verlinkten Seite herunter. Da es seit einiger Zeit dort nicht mehr verfügbar ist, stelle ich’s auch direkt zum Download bereit: Audiotester.tar.gz.
Anschließend macht man das Skript falls noch nicht geschehen ausführbar und startet es mittels:
# chmod +x audiotester.sh
# ./audiotester.sh
Das Tool arbeitet sich der Reihe nach durch alle bekannten Module, lädt diese und versucht, einen Ton abzuspielen. Das kann unter Umständen einige Zeit dauern, da es ziemlich viele Module gibt. Die auftretenden Amixer Warnungen können ignoriert werden. Wurde das korrekte Modul ermittelt notiert man es sich und beendet das Skript, die automatische Moduleintragung funktioniert nicht mehr, da sich der Pfad geändert hat. Anschließend trägt man das gefundene Modul analog zu oben in die alsa-base.conf ein:
# vim /etc/modprobe.d/alsa-base.conf
options snd-hda-intel model=MODULNAME
Nach einem weiteren Neustart ist der Sound dann dauerhaft vorhanden. Dies hat bei mir z.B. mit der Onboard Soundkarte “Intel n10/ICH 7 Family Audio Controller” geklappt. Diese wurde mit dem imac24 Modul korrekt erkannt.